Leute mit BDSM-Neigungen, die mit ihrer Selbstdefinition so weit gekommen sind, dass sie ihre Neigungen, trotz Abweichung vom Durchschnitt, fröhlich ausleben möchten, sehen sich zuweilen mit dem Problem konfrontiert, dass dies etwas Zeitaufwändiger ist, als die sieben bis dreizehn Minuten, die US-Wissenschaftlicher Anfang 2008 für den perfekten Liebesakt im "Journal of Sexual Medicine" publizierten (Vorspiel nicht mitgerechnet). Eine Session will organisiert sein, die einvernehmliche Inszenierung von Gewalt kann Planung oder Intuition erfordern, die Zeit benötigt um sich bei beiden Zeiten lustvoll zu entfalten. Besonders hinderlich ist hierbei: der Alltag. Wer als Single-Person auf einer Party oder beim Besuch eines Studios seinen Bedürfnissen Freiraum verschaffen will, kann nicht immer sicher sein, dass zum geplanten Termin seine Gefühlslage auch genau so ist, dass die Situation lustvoll unterstützt wird. Ebenso langjährigen Spielbeziehungen – die ebenfalls eine Terminabsprache zwischen den Akteuren erfordern. Keine Ausnahme stellen auch langjährige Partnerschaften dar, die auch den Alltag und die Wohnung miteinander teilen. Bei Berufstätigkeit beider Beteiligten, ist es jederzeit möglich, dass mindestens einer gar nicht in der Stimmung ist, aufwändig mit Seilen, Be- oder Verkleidungen Situationen zu inszenieren und dann noch die notwendige Aufmerksamkeit für sich und den anderen aufzubringen – und sich viel lieber auf das Sofa verziehen würde, bei einer belanglosen Fernsehsendung und einem Glas Apfelsaftschorle. Mal für 7 oder 13 Minuten – mit 20 Minuten Vorspiel kurz vor dem Einschlafen – seiner Erotik Ausdruck zu verleihen ist da schwierig. Oft bleibt da nur, die Lösung zu planen – und da besteht die Falle, dass man etwas macht, wonach einem gerade gar nicht ist. Welche Erfahrungen gibt es, mit der Spannung zwischen Planung und aktuellem Bedürfnis? Gibt es Strategien, mit denen man sich gegenseitig unterstützen kann? Kann Sexualität ihre beziehungsstiftende Kraft entfalten oder muss sie entfallen?
Im Bewusstsein, dass es uns kaum möglich sein wird, diese Frage abschließend und eindeutig zu beantworten, soll doch jeder für sich selbst Anstöße für seine eigene Selbst-Definition erhalten.
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